Schweden bietet Bühne für internationalen Austausch
Der Startschuss für die ICED-Konferenz fiel dieses Jahr am 16. August in Göteborg, Schweden. Das hybride Event lud fünf Tage lang Interessierte sowohl vor Ort als auch weltweit vor den Bildschirmen zur Teilnahme ein. Massimo Panarotto, einer der Veranstalter, dazu:
„Wir haben festgestellt, dass es aus organisatorischer Sicht keinen großen Unterschied macht, ob man eine Konferenz vor Ort für 50 oder 500 Teilnehmer organisiert, aber auch, dass die Organisation einer hybriden Konferenz im Grunde genommen bedeutet, dass man zwei Konferenzen zur gleichen Zeit organisiert.“
Massimo Panarotto
Trotz des organisatorischen Mehraufwands war die Konferenz ein voller Erfolg. Die Veranstalter freuten sich darüber, dass es möglich war die hybride Konferenz mit der ursprünglich geplanten Teilnehmerzahl zu veranstalten: „Es ist definitiv machbar!“
ICED21 wurde geprägt von zahlreichen Workshops und interessanten Keynote-Vorträgen. Daria Wilke, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Abteilung Systems Engineering, vertrat hierbei das Fraunhofer IEM. Sie stellte am Dienstag ihr Paper zum Thema „Need for action for a company-wide introduction of Systems Engineering in machinery and plant engineering“ (Handlungsbedarf für eine unternehmensweite Einführung von Systems Engineering im Maschinen- und Anlagenbau) vor.
Das Video zum Vortrag finden Sie hier:
Worum geht es inhaltlich?
Das Paper zeigt den Handlungsbedarf für das aktuelle Forschungsprojekt SE4OWL (Systems Engineering for Ostwestfalen-Lippe) auf. Besonders im Fokus steht, wie das Technologie-Netzwerk it‘s OWL den Unternehmen der Region eine Unterstützung bei der Bewältigung neuer Herausforderungen bietet und welchen Beitrag das Transferkonzept für die Analysemethode von SE-Nutzenpotentialen leistet.
Die 6 größten Nutzenpotentiale von SE in KMU:
- Modellbasierte Produktinnovationen
- Transparente Anforderungsdokumentation
- Fachdisziplinübergreifende Produktkonzipierung
- Frühzeitige Analysen
- Fachabteilungsübergreifendes Projektmanagement
- Unternehmensübergreifende Zusammenarbeit
Der Weg der SE-Einführung über die Nutzenpotentiale unterstützt eine schnelle Wertschöpfung in den Unternehmen. Dennoch hängt die Einführung von verschiedenen Faktoren ab. Für eine erfolgreiche Verstetigung ist ein ganzheitlicher Ansatz notwendig. Dazu müssen neben der Betrachtung von „Technik“ weitere Aspekte wie „Mensch“ und „Organisation“ hinzukommen. Das Unternehmen stellt ein sozio-technisches System dar. Diese Sichtweise bildet den Rahmen für die Einführung von Systems Engineering.
Das Projekt SE4OWL adressiert diese Sichtweise und hat das Ziel ein Instrumentarium zur unternehmensweiten Einführung und Verstetigung von SE im Mittelstand zu erarbeiten. Dabei stehen vier Handlungsfelder im Fokus:e 6 größte
Handlungsfelder SE4OWL:
- Skalierbare Methoden und Werkzeuge
- Bedarfsgerechte Organisationsgestaltung und IT-Infrastrukturdesign
- Integration und Stabilität im Unternehmen
- Unternehmensneutrale Validierung und Übertragung auf KMU
Weitere Veröffentlichungen zu den Projektergebnissen sind in Planung.
Persönliches Fazit zur Konferenz
„Es war echt spannend die Design-Community kennenzulernen und Kontakte weltweit zu knüpfen. Besonders die Workshops waren dafür super“, berichtet Daria Wilke über ihre Erfahrungen auf der Konferenz. Sogar digitales Netzwerken wurde durch die Plattform „Gathertown“ ermöglicht. Einer typischen Konferenzerfahrung stand also nichts im Weg.
Darias Fazit: „Vor Ort in Schweden wäre es natürlich schöner gewesen, aber die Onlinekonferenz war eine sehr bereichernde Erfahrung!“.
Für Interessierte hat ICED 21 einen eigenen Youtube Kanal eingerichtet, auf dem Keynotes, Interviews und Reflexionen veröffentlicht werden: